Wenn schon sinnlos, dann wenigstens schön

FDP und Freie Wähler stellen Anträge zur "Phantomzufahrt" in Efferen West und zur Lärmschutzwand

19.03.2024 Allgemein Anträge Meldungen FDP Kreisverband Rhein-Erft

Die „Phantomzufahrt“ zum neuen Wohngebiet Efferen West ist vielen sicherlich bekannt. Dabei handelt es sich um eine Zufahrt zu dem Wohngebiet, die keine Zufahrt ist, weil sie dauerhaft mit Schranken verschlossen ist. Ein Öffnen ist nicht vorgesehen. Das klingt komisch? Ist es auch – wenn man viel Humor hat. Ansonsten ist es eher ein Beispiel dafür, wozu die deutsche Bürokratie fähig ist. Daher stellen FDP und Freie Wähler den Antrag, aus dieser Situation das Beste zu machen.

Die „Zufahrt“ ist eine von zwei Zufahrten von der Umgehungsstraße „K 2n“ zwischen „Bellerstraße“ und „In den Höhnen“ in das Wohngebiet Efferen West. Der Bau der Umgehungsstraße wurde seinerzeit mit vier Millionen Euro gefördert. Diese Fördermittel sind zweckgebunden an den Bau und Betrieb der Umgehungsstraße. Und hier beginnt das Problem. Da es eine Umgehungs(!)straße ist, dürfen von ihr keine direkten Abfahrten in Wohngebiete führen. Da die Zweckbindung der Fördermittel bis 2028 gilt, darf die besagte „Zufahrt“ nicht vor 2028 geöffnet werden, wenn die Stadt Hürth nicht Gefahr laufen möchte, große Teile der Fördersumme von vier Millionen Euro zurückzahlen zu müssen.

Daher hat man sich entschlossen eine Zufahrt zu bauen, die erst ab 2028 als solche genutzt werden darf. Eine berechtigte Frage wäre nun, warum die zweite Zufahrt erlaubt ist. Ganz einfach: man hat wohl eingesehen, dass es wenig sinnvoll ist, wenn ein Wohngebiet, das direkt neben einer Umgehungsstraße liegt, ausschließlich durch ein anderes (älteres) Wohngebiet erreichbar ist. Das führte die Umgehung ad absurdum. Aber diese zweite Zufahrt zeigt auch: es geht, wenn der Wille da ist.

Es ist dennoch höchst unwahrscheinlich, dass wir an dieser absurden Situation vor 2028 etwas ändern können („der Drops ist gelutscht“). Deshalb hat sich die gemeinsame Fraktion von FDP und Freien Wählern im Hürther Stadtrat entschlossen, zumindest eine optische Verschönerung zu beantragen. Unser Vorschlag im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr (PUV) ist es, anstatt der Schrankenanlage einen Grünstreifen mit Findlingen anzulegen. Dieser hätte die gleiche Funktion, hätte aber städtebaulich ein schöneres Aussehen.

In demselben Antrag schlagen wir außerdem vor, die Lärmschutzwand, die das Wohngebiet Efferen West vor dem Verkehrslärm der Umgehungsstraße schützen soll, zu begrünen. Vor dem Bau des Wohngebietes standen hier Bäume, die entfernt wurden und auch nicht wieder gepflanzt werden sollen, weil sie dann zu nah an der Straße stünden. Die aktuelle Lärmschutzwand besteht allerdings aus einem Steinwall, der weder schön noch ökologisch wertvoll ist. Hier kann sicherlich mit überschaubaren finanziellen Mitteln eine optische und ökologische Verbesserung erreicht werden.

			

				
				

Dr. Christian Karaus

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Fraktionsgeschäftsführer

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Kurt Martmann (Freie Wähler Hürth)

Fraktionsvorsitzender