„Schildbürgerstreich“ oder ernst gemeint?

29.12.2023 Meldungen FDP Hürth

Diese Frage stellt sich zwangsläufig, wer seit Kurzem über den Nettesheimer Weg in das dortige Wohngebiet fährt. An der Kreuzung Nettesheimer Weg / Lechenicher Weg / Zülpicher Weg gibt es schon seit langer Zeit eine Verkehrsinsel, die mit einem darauf stehenden Baum geschmückt ist. Neu ist allerdings, dass aus dem einzelnen Baum ein Wald geworden ist – und zwar ein Schilderwald.

Die Verkehrsinsel zieren nun vier neue Schilder (gem. StVO: VZ-Nummer 211-20 – „vorgeschriebene Fahrtrichtung – hier rechts“) auf einer Fläche von ca. 7 m². Der Sinn dahinter? Da können wir nur spekulieren. Möglicherweise möchte man die Verkehrsteilnehmer „disziplinieren“? Denn Anwohner in dem Wohngebiet berichten von unhaltbaren Zuständen: Es soll tatsächlich immer wieder vorkommen, dass beim Abbiegen nach links nicht um die „Insel“ herum gefahren wird, sondern die Abkürzung genommen wird, indem VOR der „Insel“ abgebogen wird. Diesem Treiben konnten die zuständigen Stellen offenbar nicht länger tatenlos zusehen, so dass nun besagter Schilderwald „gepflanzt“ wurde.

Möglicherweise war das korrekte Verhalten der Verkehrsteilnehmer vorher nicht eindeutig definiert, da es sich nicht um einen „Kreisel“ handelt, es aber dennoch eine runde Verkehrsinsel in der Mittel gibt. Da wollte man wohl für „klare Verhältnisse“ sorgen. Auf keinen Fall wollte man anscheinend auf Urteilsvermögen und Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer setzen.

Vor dem Hintergrund, dass es sich bei dem Wohngebiet ohnehin um einen verkehrsberuhigten Bereich („Spielstraße“, Anlieger frei) handelt und es in den letzten Jahrzehnten dort zu keinerlei Problemen, Unfällen oder Gefährdungen kam, erscheint diese Maßnahme erst Recht fragwürdig. Hinzu kommt, dass größere Fahrzeuge – wie z.B. von der Müllabfuhr, Speditionen, etc. – ohnehin nicht den nun vorgeschriebenen Weg fahren können. Dazu ist der Radius des „Kreisels“ zu klein.

Es bleibt zusammenfassend festzustellen: es wurde Geld ausgegeben und die Verwaltung beschäftigt für einen Nutzen von nahezu Null. Das Geld und die Arbeitszeit hätten sicher sinnvoller verwendet werden können. Nun wird diese Maßnahme nicht allzu teuer gewesen sein, aber solche Beispiele gibt es viele.

Wie wollen wir den großen Bürokratie-Abbau schaffen, wenn wir daran im Kleinen schon scheitern?

Wir als Hürther FDP werden daher nicht müde, den Finger auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten in die Wunde zu legen.

			

				
				

Dr. Christian Karaus

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Fraktionsgeschäftsführer

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Hauke Ehlers

Stadtverbandsvorsitzender

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